Program­mierung und Metaprogram­mierung des menschlichen Biocomputers

Klappentext:

„In dem Gebiet des Geistes ist das wahr oder wird wahr, was innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment herausgefunden werden müssen, als wahr an- genommen wird. Diese Grenzen sind aber nur weitere Glaubenssätze, die transzendiert werden können. Der Geist kennt keine Grenzen.”

Der mit seiner Delfinforschung bekannt gewordene Zeitgenosse Timothy Learys schrieb mit diesem Buch eines der Grundlagenwerke postmoderner Neurowissenschaft. Ein Handbuch für die Programmierung des menschlichen Geistes, das neben Learys „Info-Psychologie“ und Buckminster Fullers „Synergetics“ zu der Standardlektüre eines jeden gehören sollte, der an der Freiheit seiner geistigen Fähigkeiten arbeitet.

 

Aus dem Buch:

Vorwort zur zweiten Auflage
Alle menschlichen Wesen, alle Personen die heute in der Welt das Erwachsenenalter erreichen, sind programmierte Biocomputer. Niemand von uns kann seiner eigenen Natur als programmierbare Entität entkommen. Jeder von uns ist buchstäblich seine Programme, nicht mehr und nicht weniger.
Trotz der großen Auswahl verfügbarer Programme benutzen die meisten von uns nur eine begrenzte Reihe von Programmen. Einige davon sind eingebaut. Die Natur unseres Nervensystems reflektiert seine Ursprünge in einfacheren Organisationsformen von ungestielten Urtierchen, Schwämmen, Korallen über Seewürmer, Reptilien, Protosäugetieren zu Primaten, zu Affen, zu früheren Anthropoiden, zu Humanoiden und schließlich zum Menschen. Die einfachen Grundprogramme waren meistens schon eingebaut: Von den genetischen Codes zu voll entwickelten, erwachsenen, sich reproduzierenden Organismen werden die Funktionsmuster von Aktion und Reaktion von Überlebensnotwendigkeiten, von der Anpassung an langsame Umweltveränderungen und von der Übermittlung des Codes an Nachkommen bestimmt.
Indem die Größe und Komplexität des Nervensystems und seines körperlichen Trägers wächst, erscheinen neue Ebenen der Programmierbarkeit, die nicht an das unmittelbare Überleben oder die Reproduktion gebunden sind. Die eingebauten Programme überleben als basaler Kontext für die neuen Ebenen, wirken erregend und hemmend durch die übergeordneten Kontrollsysteme. Der zerebrale Cortex erscheint schließlich als ein sich erweiternder neuer Hochebenen-Computer, der die strukturell niedrigeren Ebenen des Nervensystems, die Grundprogramme, kontrolliert. Zum ersten Mal begann das Lernen und seine schnelle Anpassung an eine sich rapide verändernde Umwelt aufzutauchen. Indem dieser Cortex ferner über einige Millionen Jahre an Masse zunahm, erreichte er eine entscheidende Größe. Auf dieser neuen Strukturebene tauchte eine neue Fähigkeit auf: das Lernen des Lernens.
Wenn man zu lernen lernt, entwickelt man Modelle, benutzt Symbole, vergleicht, entwickelt Metaphern, kurz, erfindet und benutzt Sprache, Mathematik, Kunst, Politik, Handel etc. Als das Gehirn (Cortex) diese entscheidende Größe erreichte, entwickelten sich Sprachen.
Um nicht jedesmal „das Lernen zu lernen“, Symbole, Metaphern und Modelle wiederholen zu müssen, bezeichne ich das zugrunde liegende Wesen dieser Operationen als Metaprogrammierung. Metaprogrammierung taucht ab einer entscheidenden Cortexgröße auf. Der zerebrale Computer muss genügend untereinander verbundene Kreisläufe von hinlänglicher Qualität für die Metaprogrammierungsoperationen besitzen, um im Biocomputer existieren zu können.
Im Wesentlichen ist die Metaprogrammierung eine Operation, bei der ein zentrales Kontrollsystem Hundertausende von Programmen kon-trolliert, die simultan operieren. 1972 kann diese Operation noch nicht von Computern, die von Menschen entwickelt wurden, ausgeführt werden. Metaprogrammierung geschieht außerhalb der großen, soliden Computer der menschlichen Programmierer, oder genauer, der menschlichen Metaprogrammierer. Alle Entscheidungen und Anwendungen der Computer, wie sie operieren, was in sie eingegeben wird, sind immer noch menschliche Biocomputerentscheidungen. Irgendwann werden wir einen metaprogrammierenden Computer konstruieren und diese Entscheidungen auf ihn übertragen.
Wenn ich sage, dass wir unsere Programme sind, meine ich, dass die Grundlage, das grundsätzliche Substrat von allen anderen und von unseren Metaprogrammen, unsere Programme sind. Alles, was wir als Menschen sind, ist das, was eingebaut ist und was erworben worden ist, und was wir aus beidem machen. Also sind wir ein weiteres Resultat der Programmgrundlage: der Selbst-Metaprogrammierer.
So wie aus den Hunderttausenden von Grundlagenprogrammen eine anpassungsfähige Wechselreihe von tausenden Metaprogrammen resultiert, so resultiert aus den Metaprogrammen als Grundlage etwas anderes: Der Kontrolleur, der Steuermann, der Programmierer im Biocomputer, der Selbst-Metaprogrammierer. In einem gut organisierten Biocomputer gibt es zumindest ein solch kritisches Kontroll-Metaprogramm, das als Ich firmiert und auf andere Metaprogramme einwirkt und das als mich firmiert, wenn darauf durch andere Metaprogramme eingewirkt wird. Ich sage mit Bedacht „zumindest ein”. Die meisten von uns haben mehrere Kontrolleure, Selbste, Selbst-Metaprogramme, die die Kontrolle untereinander aufteilen, entweder zeitlich parallel laufend oder in Zeitreihen von Kontrollsequenzen. Später werde ich im Detail nachweisen, dass ein Weg zur Selbstentwicklung die Zentralisierung der Kontrolle des Biocomputers in einem Selbst-Metaprogrammierer ist, der die anderen zu bewussten Exekutoren macht, die dem einzigen Verwalter untergeordnet sind, dem einzigen überbewussten Selbst- Metaprogrammierer. Mit angemessenen Methoden ist diese Zentralisation der Kontrolle, die elementare Vereinheitlichungsoperation, ein realisierbarer Zustand für viele, wenn nicht alle Biocomputer.
Jenseits der Kontrollhierarchie und des einzelnen, verwaltenden Selbst-Metaprogrammierers können andere Kontrollen existieren, die ich der Übersichtlichkeit halber Supraselbst-Metaprogramme nenne. Das können viele sein oder nur eines, abhängig vom gegenwärtigen Bewusstseinszustand des jeweiligen Selbst-Metaprogrammierers. Die Supraselbst-Metaprogramme können als Als-ob-Entitäten personifiziert werden, als Netzwerk der Informationensübertragung behandelt werden oder als Realisation dessen, was das Selbst durch das Universum zu fremden Ländern, Dimensionen oder Räumen reisen lässt. Wenn man eine weitere Vereinheitlichungsoperation auf diese Supraselbst-Metaprogramme durchführt, kommt man zu einem Konzept, das man als Gott, der Schöpfer, der Sternenmacher oder was auch immer bezeichnet. Bei Zeiten sind wir versucht, unabhängige Supraselbstquellen zusammen zu ziehen, als ob sie eine wären. Ich bin nicht sicher, ob wir schon so weit sind, diese Supraselbstvereinheitlichungsoperation durchzuführen, denn das Ergebnis muss gänzlich mit einer objektiven Realität in Einklang gebracht werden.
Gewisse Bewusstseinszustände resultieren aus und verursachen Operationen dieses augenblicklichen Vereinheitlichungsphänomens. Wir sind immer noch Allgemeinzweckcomputer, die jedes verfügbare Modell des Universums in unsere eigene Struktur programmieren können, den einzelnen Selbst-Metaprogrammierer auf Mikrogröße reduzieren und ihn dazu programmieren, durch unser eigenes Modell zu reisen, als ob es real wäre (Level 6, Satori +6: Lilly 1972). Diese Eigenschaft ist nützlich, wenn man aus dem Modell heraustritt und es als das betrachtet, was es ist: Eine immens befriedigende Realisation der Macht der Programmierung des eigenen Biocomputers. Solche Erfahrungen überzubewerten oder zu negieren ist keine notwendige Operation. Ein wichtiger Zusatz zur eigenen Selbst-Metaprogrammierungsliste von Möglichkeiten ist es, zu realisieren, dass man diese Eigenschaft überhaupt hat.
Sobald man Kontrolle über das Modellieren des eigenen inneren Universums erlangt hat und fähig ist, die Parameter zu variieren, kann das eigene Selbst diese Fähigkeit reflektieren und durch einen angemessenen Wechsel der neuen Eigenschaften verfeinern.
Die Qualität des eigenen Modells des Universums hängt davon ab, inwiefern es dem realen Universum entspricht. Es gibt keine Garantie dafür, ob das eigene gegenwärtige Modell der Realität entspricht, egal wie sicher man sich hinsichtlich des hohen Maßes der Entsprechung fühlt. Gefühle von Ehrfurcht, Verehrung, Heiligkeit und Gewissheit sind ebenfalls anpassungsfähige Metaprogramme, die sich mit jedem Modell verknüpfen lassen, nicht nur mit dem passendsten.
Die moderne Wissenschaft weiß: Wir wissen dies lediglich, weil eine Kultur eine Kosmologie bestimmter Art erzeugt hat und diese verehrt; doch dies ist keine Garantie für die Güte derselben oder inwiefern sie mit dem realen Universum übereinstimmt. Insofern dies möglich ist, werden wir nun fortfahren, Modelle des Universums zu testen (anstatt sie zu verehren). Gefühle wie Ehrfurcht und Verehrung werden eher als Biocomputer-Energiequellen erkannt denn als Determinanten der Wahrheit, z.B. der Güte der Passung von Modellen und Realitäten. Ein domi-nierendes Gewissheitsgefühl wird als Eigenschaft des Bewusstseinszustandes erkannt, ein besonderer Zustand, der indikativ oder suggestiv sein kann, aber nicht länger als abschließendes Urteil über eine wahre Passung. Auch wenn man durch die eigenen Modelle im eigenen Kopf reisen kann, so kann man auch außerhalb des eigenen Modells des Universums reisen oder sein und ist dabei doch immer noch im eigenen Kopf (siehe Lilly 1972: Level oder Zustand +3, Satori +3). In diesem Metaprogramm kommt es einem vor, als treffe man den Schöpfer, vereinige sich mit Gott etc. Hier kann man das Selbst so vermindern, dass es gänzlich verschwindet.
Man kann sich andere Supraselbst-Metaprogramme vorstellen, umfassender als diese, so wie sie Olaf Stapledon in The Starmaker (Dover, New York 1937) anbietet. Hier trifft das Selbst andere Selbste, welche die Regionen von Vergangenheit, Zukunft und des Raumes bereisen. Das planetare Bewusstsein geht in das solare Bewusstsein und das kosmische Bewusstsein über. Durch die Teilnahme am intergalaktischen Bewusstsein fusioniert man mit dem Geist des Universums, um schließ-lich dessen Schöpfer ins Angesicht zu schauen, dem Sternenmacher. Der Geist („mind”) des Universums erkennt, dass dessen Schöpfer um seine Unzulänglichkeiten weiß und wird diesen zerstören, um neu zu beginnen und ein perfekteres Universum zu erschaffen.
Solche Anwendungen des eigenen Biocomputers, wie die oben beschriebenen, können einem profunde Wahrheiten über das eigene Selbst und die eigenen Fähigkeiten lehren. Die resultierenden Seinszustände des Bewusstseins, lehren die grundsätzliche Wahrheit über die eigenen Fähigkeiten:
Auf dem Gebiet des Geistes ist das wahr, was man für wahr hält oder wird wahr innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment gefunden werden müssen. Diese Grenzen sind aber nur weitere Glaubenssätze, die es zu transzendieren gilt. Der Geist kennt keine Grenzen. (Lilly, 1972)
Auf dem Gebiet des Geistes meint die Region der eigenen Modelle, des singulären Selbst, des Gedächtnisses der Metaprogramme. Was aber ist mit der Region, die den eigenen Körper und andere Körper umfasst? Hier gibt es definitiv Grenzen.
Auf der Ebene des Netzwerks der Körper, wo der eigene sich mit anderen für eine körperliche Überlebens-Zeugungs-Schöpfung vereint, finden sich andere Formen von Informationen:
Auf dem Gebiet der verbundenen Psychen ist das wahr, was das Netzwerk für wahr hält oder was innerhalb bestimmter Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment gefunden werden, wahr wird. Diese Grenzen sind weitere Glaubenssätze, die es zu transzendieren gilt. Dem Geist des Netzwerkes sind keine Grenzen gesetzt.
Doch noch einmal: Die Körper des Netzwerkes, die den Geist („mind”) beherbergen, legen die definitiven Grenzen fest. Diese Grenzen müssen durch Erfahrung und Experiment herausgefunden, durch spezielle Psyche bestätigt und dem Netzwerk vermittelt werden. Die Ergebnisse nennt man dann Wissenschaft.
Insofern haben wir damit Informationen ohne Grenzen im eigenen Geist und bestätigte Grenzen (möglicherweise unnötig) in einem Netzwerk von Geistern. Außerdem haben wir Informationen innerhalb definitiver Grenzen (die es noch zu definieren gilt) mit einem Körper und in einem Netzwerk von Körpern auf einem Planeten.
Mit dieser Formulierung lässt sich unser wissenschaftliches Problem sehr prägnant fassen:
Würden wir einen einzelnen Körper und einen einzelnen Geist physikalisch isolieren und in einer komplett physikalisch kontrollierten Umgebung in wirklicher Einsamkeit einsperren, könnten wir dann wirklich alle Inputs und Outputs von und zu diesem Geist-Biocomputer vom Standpunkt unserer gegenwärtigen Wissenschaft betrachten (d.h. können wir ihn wirklich isolieren und einsperren)? Wären die Eigenschaften des Software-Geistes dieses Biocomputers wie oben beschreiben, wäre es dann möglich, Input-Outputs zu finden, zu entdecken oder zu erfinden, die wir noch nicht wissenschaftlich berücksichtigt haben? Empfängt/übermittelt dieses Bewusstseinszentrum Informationen durch bis jetzt unbekannte Formen der Kommunikation? Bleibt das Bewusstseinszentrum im isolierten, eingesperrten Biocomputer?
In diesem Buch versuche ich Ihnen zu zeigen, wo ich bei dieser Suche und Forschung derzeit stehe. In früheren Büchern habe ich von Personenexperimenten geschrieben. Hier schreibe ich über Theorie und Methoden, Metaprogramme und Programme.

J.C.L.
Februar 1972
Los Angeles, Kalifornien

Klappentext:

„In dem Gebiet des Geistes ist das wahr oder wird wahr, was innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment herausgefunden werden müssen, als wahr an- genommen wird. Diese Grenzen sind aber nur weitere Glaubenssätze, die transzendiert werden können. Der Geist kennt keine Grenzen.”

Der mit seiner Delfinforschung bekannt gewordene Zeitgenosse Timothy Learys schrieb mit diesem Buch eines der Grundlagenwerke postmoderner Neurowissenschaft. Ein Handbuch für die Programmierung des menschlichen Geistes, das neben Learys „Info-Psychologie“ und Buckminster Fullers „Synergetics“ zu der Standardlektüre eines jeden gehören sollte, der an der Freiheit seiner geistigen Fähigkeiten arbeitet.

 

Aus dem Buch:

Vorwort zur zweiten Auflage
Alle menschlichen Wesen, alle Personen die heute in der Welt das Erwachsenenalter erreichen, sind programmierte Biocomputer. Niemand von uns kann seiner eigenen Natur als programmierbare Entität entkommen. Jeder von uns ist buchstäblich seine Programme, nicht mehr und nicht weniger.
Trotz der großen Auswahl verfügbarer Programme benutzen die meisten von uns nur eine begrenzte Reihe von Programmen. Einige davon sind eingebaut. Die Natur unseres Nervensystems reflektiert seine Ursprünge in einfacheren Organisationsformen von ungestielten Urtierchen, Schwämmen, Korallen über Seewürmer, Reptilien, Protosäugetieren zu Primaten, zu Affen, zu früheren Anthropoiden, zu Humanoiden und schließlich zum Menschen. Die einfachen Grundprogramme waren meistens schon eingebaut: Von den genetischen Codes zu voll entwickelten, erwachsenen, sich reproduzierenden Organismen werden die Funktionsmuster von Aktion und Reaktion von Überlebensnotwendigkeiten, von der Anpassung an langsame Umweltveränderungen und von der Übermittlung des Codes an Nachkommen bestimmt.
Indem die Größe und Komplexität des Nervensystems und seines körperlichen Trägers wächst, erscheinen neue Ebenen der Programmierbarkeit, die nicht an das unmittelbare Überleben oder die Reproduktion gebunden sind. Die eingebauten Programme überleben als basaler Kontext für die neuen Ebenen, wirken erregend und hemmend durch die übergeordneten Kontrollsysteme. Der zerebrale Cortex erscheint schließlich als ein sich erweiternder neuer Hochebenen-Computer, der die strukturell niedrigeren Ebenen des Nervensystems, die Grundprogramme, kontrolliert. Zum ersten Mal begann das Lernen und seine schnelle Anpassung an eine sich rapide verändernde Umwelt aufzutauchen. Indem dieser Cortex ferner über einige Millionen Jahre an Masse zunahm, erreichte er eine entscheidende Größe. Auf dieser neuen Strukturebene tauchte eine neue Fähigkeit auf: das Lernen des Lernens.
Wenn man zu lernen lernt, entwickelt man Modelle, benutzt Symbole, vergleicht, entwickelt Metaphern, kurz, erfindet und benutzt Sprache, Mathematik, Kunst, Politik, Handel etc. Als das Gehirn (Cortex) diese entscheidende Größe erreichte, entwickelten sich Sprachen.
Um nicht jedesmal „das Lernen zu lernen“, Symbole, Metaphern und Modelle wiederholen zu müssen, bezeichne ich das zugrunde liegende Wesen dieser Operationen als Metaprogrammierung. Metaprogrammierung taucht ab einer entscheidenden Cortexgröße auf. Der zerebrale Computer muss genügend untereinander verbundene Kreisläufe von hinlänglicher Qualität für die Metaprogrammierungsoperationen besitzen, um im Biocomputer existieren zu können.
Im Wesentlichen ist die Metaprogrammierung eine Operation, bei der ein zentrales Kontrollsystem Hundertausende von Programmen kon-trolliert, die simultan operieren. 1972 kann diese Operation noch nicht von Computern, die von Menschen entwickelt wurden, ausgeführt werden. Metaprogrammierung geschieht außerhalb der großen, soliden Computer der menschlichen Programmierer, oder genauer, der menschlichen Metaprogrammierer. Alle Entscheidungen und Anwendungen der Computer, wie sie operieren, was in sie eingegeben wird, sind immer noch menschliche Biocomputerentscheidungen. Irgendwann werden wir einen metaprogrammierenden Computer konstruieren und diese Entscheidungen auf ihn übertragen.
Wenn ich sage, dass wir unsere Programme sind, meine ich, dass die Grundlage, das grundsätzliche Substrat von allen anderen und von unseren Metaprogrammen, unsere Programme sind. Alles, was wir als Menschen sind, ist das, was eingebaut ist und was erworben worden ist, und was wir aus beidem machen. Also sind wir ein weiteres Resultat der Programmgrundlage: der Selbst-Metaprogrammierer.
So wie aus den Hunderttausenden von Grundlagenprogrammen eine anpassungsfähige Wechselreihe von tausenden Metaprogrammen resultiert, so resultiert aus den Metaprogrammen als Grundlage etwas anderes: Der Kontrolleur, der Steuermann, der Programmierer im Biocomputer, der Selbst-Metaprogrammierer. In einem gut organisierten Biocomputer gibt es zumindest ein solch kritisches Kontroll-Metaprogramm, das als Ich firmiert und auf andere Metaprogramme einwirkt und das als mich firmiert, wenn darauf durch andere Metaprogramme eingewirkt wird. Ich sage mit Bedacht „zumindest ein”. Die meisten von uns haben mehrere Kontrolleure, Selbste, Selbst-Metaprogramme, die die Kontrolle untereinander aufteilen, entweder zeitlich parallel laufend oder in Zeitreihen von Kontrollsequenzen. Später werde ich im Detail nachweisen, dass ein Weg zur Selbstentwicklung die Zentralisierung der Kontrolle des Biocomputers in einem Selbst-Metaprogrammierer ist, der die anderen zu bewussten Exekutoren macht, die dem einzigen Verwalter untergeordnet sind, dem einzigen überbewussten Selbst- Metaprogrammierer. Mit angemessenen Methoden ist diese Zentralisation der Kontrolle, die elementare Vereinheitlichungsoperation, ein realisierbarer Zustand für viele, wenn nicht alle Biocomputer.
Jenseits der Kontrollhierarchie und des einzelnen, verwaltenden Selbst-Metaprogrammierers können andere Kontrollen existieren, die ich der Übersichtlichkeit halber Supraselbst-Metaprogramme nenne. Das können viele sein oder nur eines, abhängig vom gegenwärtigen Bewusstseinszustand des jeweiligen Selbst-Metaprogrammierers. Die Supraselbst-Metaprogramme können als Als-ob-Entitäten personifiziert werden, als Netzwerk der Informationensübertragung behandelt werden oder als Realisation dessen, was das Selbst durch das Universum zu fremden Ländern, Dimensionen oder Räumen reisen lässt. Wenn man eine weitere Vereinheitlichungsoperation auf diese Supraselbst-Metaprogramme durchführt, kommt man zu einem Konzept, das man als Gott, der Schöpfer, der Sternenmacher oder was auch immer bezeichnet. Bei Zeiten sind wir versucht, unabhängige Supraselbstquellen zusammen zu ziehen, als ob sie eine wären. Ich bin nicht sicher, ob wir schon so weit sind, diese Supraselbstvereinheitlichungsoperation durchzuführen, denn das Ergebnis muss gänzlich mit einer objektiven Realität in Einklang gebracht werden.
Gewisse Bewusstseinszustände resultieren aus und verursachen Operationen dieses augenblicklichen Vereinheitlichungsphänomens. Wir sind immer noch Allgemeinzweckcomputer, die jedes verfügbare Modell des Universums in unsere eigene Struktur programmieren können, den einzelnen Selbst-Metaprogrammierer auf Mikrogröße reduzieren und ihn dazu programmieren, durch unser eigenes Modell zu reisen, als ob es real wäre (Level 6, Satori +6: Lilly 1972). Diese Eigenschaft ist nützlich, wenn man aus dem Modell heraustritt und es als das betrachtet, was es ist: Eine immens befriedigende Realisation der Macht der Programmierung des eigenen Biocomputers. Solche Erfahrungen überzubewerten oder zu negieren ist keine notwendige Operation. Ein wichtiger Zusatz zur eigenen Selbst-Metaprogrammierungsliste von Möglichkeiten ist es, zu realisieren, dass man diese Eigenschaft überhaupt hat.
Sobald man Kontrolle über das Modellieren des eigenen inneren Universums erlangt hat und fähig ist, die Parameter zu variieren, kann das eigene Selbst diese Fähigkeit reflektieren und durch einen angemessenen Wechsel der neuen Eigenschaften verfeinern.
Die Qualität des eigenen Modells des Universums hängt davon ab, inwiefern es dem realen Universum entspricht. Es gibt keine Garantie dafür, ob das eigene gegenwärtige Modell der Realität entspricht, egal wie sicher man sich hinsichtlich des hohen Maßes der Entsprechung fühlt. Gefühle von Ehrfurcht, Verehrung, Heiligkeit und Gewissheit sind ebenfalls anpassungsfähige Metaprogramme, die sich mit jedem Modell verknüpfen lassen, nicht nur mit dem passendsten.
Die moderne Wissenschaft weiß: Wir wissen dies lediglich, weil eine Kultur eine Kosmologie bestimmter Art erzeugt hat und diese verehrt; doch dies ist keine Garantie für die Güte derselben oder inwiefern sie mit dem realen Universum übereinstimmt. Insofern dies möglich ist, werden wir nun fortfahren, Modelle des Universums zu testen (anstatt sie zu verehren). Gefühle wie Ehrfurcht und Verehrung werden eher als Biocomputer-Energiequellen erkannt denn als Determinanten der Wahrheit, z.B. der Güte der Passung von Modellen und Realitäten. Ein domi-nierendes Gewissheitsgefühl wird als Eigenschaft des Bewusstseinszustandes erkannt, ein besonderer Zustand, der indikativ oder suggestiv sein kann, aber nicht länger als abschließendes Urteil über eine wahre Passung. Auch wenn man durch die eigenen Modelle im eigenen Kopf reisen kann, so kann man auch außerhalb des eigenen Modells des Universums reisen oder sein und ist dabei doch immer noch im eigenen Kopf (siehe Lilly 1972: Level oder Zustand +3, Satori +3). In diesem Metaprogramm kommt es einem vor, als treffe man den Schöpfer, vereinige sich mit Gott etc. Hier kann man das Selbst so vermindern, dass es gänzlich verschwindet.
Man kann sich andere Supraselbst-Metaprogramme vorstellen, umfassender als diese, so wie sie Olaf Stapledon in The Starmaker (Dover, New York 1937) anbietet. Hier trifft das Selbst andere Selbste, welche die Regionen von Vergangenheit, Zukunft und des Raumes bereisen. Das planetare Bewusstsein geht in das solare Bewusstsein und das kosmische Bewusstsein über. Durch die Teilnahme am intergalaktischen Bewusstsein fusioniert man mit dem Geist des Universums, um schließ-lich dessen Schöpfer ins Angesicht zu schauen, dem Sternenmacher. Der Geist („mind”) des Universums erkennt, dass dessen Schöpfer um seine Unzulänglichkeiten weiß und wird diesen zerstören, um neu zu beginnen und ein perfekteres Universum zu erschaffen.
Solche Anwendungen des eigenen Biocomputers, wie die oben beschriebenen, können einem profunde Wahrheiten über das eigene Selbst und die eigenen Fähigkeiten lehren. Die resultierenden Seinszustände des Bewusstseins, lehren die grundsätzliche Wahrheit über die eigenen Fähigkeiten:
Auf dem Gebiet des Geistes ist das wahr, was man für wahr hält oder wird wahr innerhalb gewisser Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment gefunden werden müssen. Diese Grenzen sind aber nur weitere Glaubenssätze, die es zu transzendieren gilt. Der Geist kennt keine Grenzen. (Lilly, 1972)
Auf dem Gebiet des Geistes meint die Region der eigenen Modelle, des singulären Selbst, des Gedächtnisses der Metaprogramme. Was aber ist mit der Region, die den eigenen Körper und andere Körper umfasst? Hier gibt es definitiv Grenzen.
Auf der Ebene des Netzwerks der Körper, wo der eigene sich mit anderen für eine körperliche Überlebens-Zeugungs-Schöpfung vereint, finden sich andere Formen von Informationen:
Auf dem Gebiet der verbundenen Psychen ist das wahr, was das Netzwerk für wahr hält oder was innerhalb bestimmter Grenzen, die durch Erfahrung und Experiment gefunden werden, wahr wird. Diese Grenzen sind weitere Glaubenssätze, die es zu transzendieren gilt. Dem Geist des Netzwerkes sind keine Grenzen gesetzt.
Doch noch einmal: Die Körper des Netzwerkes, die den Geist („mind”) beherbergen, legen die definitiven Grenzen fest. Diese Grenzen müssen durch Erfahrung und Experiment herausgefunden, durch spezielle Psyche bestätigt und dem Netzwerk vermittelt werden. Die Ergebnisse nennt man dann Wissenschaft.
Insofern haben wir damit Informationen ohne Grenzen im eigenen Geist und bestätigte Grenzen (möglicherweise unnötig) in einem Netzwerk von Geistern. Außerdem haben wir Informationen innerhalb definitiver Grenzen (die es noch zu definieren gilt) mit einem Körper und in einem Netzwerk von Körpern auf einem Planeten.
Mit dieser Formulierung lässt sich unser wissenschaftliches Problem sehr prägnant fassen:
Würden wir einen einzelnen Körper und einen einzelnen Geist physikalisch isolieren und in einer komplett physikalisch kontrollierten Umgebung in wirklicher Einsamkeit einsperren, könnten wir dann wirklich alle Inputs und Outputs von und zu diesem Geist-Biocomputer vom Standpunkt unserer gegenwärtigen Wissenschaft betrachten (d.h. können wir ihn wirklich isolieren und einsperren)? Wären die Eigenschaften des Software-Geistes dieses Biocomputers wie oben beschreiben, wäre es dann möglich, Input-Outputs zu finden, zu entdecken oder zu erfinden, die wir noch nicht wissenschaftlich berücksichtigt haben? Empfängt/übermittelt dieses Bewusstseinszentrum Informationen durch bis jetzt unbekannte Formen der Kommunikation? Bleibt das Bewusstseinszentrum im isolierten, eingesperrten Biocomputer?
In diesem Buch versuche ich Ihnen zu zeigen, wo ich bei dieser Suche und Forschung derzeit stehe. In früheren Büchern habe ich von Personenexperimenten geschrieben. Hier schreibe ich über Theorie und Methoden, Metaprogramme und Programme.

J.C.L.
Februar 1972
Los Angeles, Kalifornien

Details zum Buch:
  • Format: 14,3 x 21 cm
  • 148 Seiten
  • ISBN: 978-3-933321-68-8
  • Unser Preis: 19,90€
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