Klappentext:
So sieht man sie vielerorts wandern. Mit den Sternen verbunden lauscht sie den Gräsern am Wegesrand oder den Tieren und Kindern, denen sie begegnet. In ihrem dunklen Gesicht tanzen Lachfunken und Glanz von Tränen, und ihre Haut leuchtet vom goldenen Licht der Liebe selbst. Man weiß nie, ob man das Glück hat, ihr zu begegnen. Falls sie am Wegesrand steht, ist ungewiss, ob sie lacht oder weint, denn die Freuden und Tränen sind ihrer viele, wie auch die unzähligen Geschichten, die sie mit sich trägt.
Wer sie ist?
Sie ist du.
Sie ist das ungeteilte Gesicht der Göttin auf der Suche nach sich selbst.
Aus dem Buch:
Intro: Der Ruf der Seele
„Give thanks to those who are still going ‚first’. We are a singular organism and everyone is very important – irreplaceable in fact – but some of us literally serve as a scouts or skin, living on the edge, being the first ones to encounter new psychology, new perception, new ways of seeing and being. And just like skin, it is both extremely pleasurable, full of sensation and sometimes extremely dangerous ~ often the first thing that gets hurt or damaged
To survive at the surface of experience, one must be constantly dying and renewing themselves, constantly shedding from exposure to intense Light and the sometimes hard impacts of the Truth of what is out there. And just like skin, this type of person is often on the outside – in contact with the body and in need of connection to heart, mind, and community but because of their love of something more, they are never surrounded by the communities they are part of or were birthed from.
In some sense, one could see shamans in this way. We go to them and ask, „what am I actually touching? I know what I am seeing, but what is actually there were I able to reach out and touch it? There is a fractal nature here, where we are all this.“
– Kurd Hardesty
Sie hatte Kampfspuren in der Seele und Narben am Körper, als sie sich aufmachte das Leben erneut zu suchen, welches unschuldig und offen auf sie wartete. Ihre Herzensoffenheit über die Schönheit der menschlichen Existenz machte sie zu einem Menschen, der gerne weit in den Himmel blickte und sich tief verneigte vor der unendlichen Größe des unerforschten Raumes in dem sie sich geborgen wusste. Sie nahm sich in der Regel, was sie am tiefsten sättigte und hielt nichts von dem zurück, was ihre Gaben waren. Sie lachte gerne laut und weinte häufig lange, beides mit einer Großzügigkeit, die in das grenzenlose Vertrauen in das Gute des Lebens rührte. Sie war dem unwiderstehlichen Ruf nach Bewegung immer hörig gewesen, bereit alles hinter sich zu lassen, was sie oder den Andern in Erstarrung zu bringen drohte.
Wer aber ist sie? Sie ist der verdrängte und abgespaltene Aspekt der weiblichen Psyche, der in so vielen Frauen heute wie gestern danach hungert wieder in Vitalität und Lebensfreude sich selbst zu führen, neue Wege zu beschreiten und dabei Instinkt und Wesensnatur mit zu integrieren. Dies ist die Reise, zu der sie uns einlädt.
Sie hatte sich im Trug von Schein und Sicherheit lange genug angepasst an falsche Versprechen und dadurch ihr das ursprünglichstes Wesen enteignet von dem, wovon die göttlichen Urbilder aller Zeiten zu uns sprechen. Nämlich in Form der weisen Aalten Weisen, der Königin, die schwarze Göttin; Ishtar, Hekate, Kali oder Maria Magdalena, Sophia, Isis und die wilde Frau im Wald, die Mutter Baba Jaga. Sie ist die Kraft unserer Seele die uns erinnert: Es ist Zeit die verlorenen Anteile der weiblichen Psyche zurückzurufen.
Sie ist jene, die sich in innerer Sammlung und Rückbindung an die Kräfte der instinktiven Natur nicht fürchtet, und sie scheut sich nicht, lange Zeit alleine unterwegs zu sein. Wenn sie sich fürchtet, dann weiß sie, dass es ihr Los ist, ihrer Furcht ins Gesicht zu blicken, um auf der anderen Seite der Angst die Freiheit zu empfangen, und die Verkörperung der Liebe zu werden, nach der sie sich so sehr sehnt.
So ruft sie, die verborgene Kraft unserer Seele, jede Frau und rief seit Anbeginn der Zeit dazu, das Seelenkleid sich selbst zu erschaffen und immer neu in Form zu bringen und es dem Mann, dem Gefährten in neuer Weise darzubieten. Sie ruft auch ihn: Den kosmischen und irdischen Geliebten bei seinem wahren Namen, denn nur wenn er den Weg, den sie alleine geht, versteht und ehrt, kann sie ihm in neuer Weise Weggefährtin werden. Ihre Schätze wird sie dann vor ihm ausbreiten, welche die sie eingesammelt hat in der Spirale die sie nach innen zog, in das unbewohnten Territorium ihrer ungezähmten Seele und eine neue Frau wird einen Mann lieben, wie es die Liebe noch nicht gab auf Erden.
Als sie sich eines Tages einmal mehr aufmachte, wie schon so oft geschehen und immer wieder neu geschehen wird, um die Lebensquelle zu suchen aus der ihre Kräfte sich erneuerten, da behüteten die Wölfe ihren Schlaf und somit auch das Innerste ihrer Seele. Der Falke kreiste über ihr und wachte über ihren freien Geist. So zog sie in mannigfaltigen Formen übers Land, heilte, wo sie es vermochte und liebte ungezähmt und ohne Sorgen um den nächsten Tag. Stolz um die dicken Narben, die das Gehen auf der Erde in ihre Fußsohlen gebrannt hatte, beschränken sich ihre Ansprüche auf das Wenigste und ihre Verbundenheit zur Quelle der göttlichen Mutter nährte sie tief und köstlich.
Wenn sie aber sesshaft wurde für die Belange ihres Clans und die Bedürfnisse der Andern wichtiger waren als der Geschmack ihres eigenen Lebenshungers, wurde sie mitunter müde und kraftlos. Sie verweilte zu lange an einem einzigen Ort und wanderte nicht mehr hinaus in die Prärie. So schlief sie viele Nächte ohne die Sternenkraft des freien Himmels über ihr und vergaß dabei der kosmischen Stille Raum zu geben, in der die Stimme ihrer Seele sprach. Dann würde die Frau im Strom der Evolution ihr Seelenkleid zur Seite ablegen und für lange Zeit vergessen, woher sie einst gekommen war.
Ängstlichkeit und Sorgen verhärteten nun stattdessen ihr Gesicht. Der Körper würde ein Teil seiner Elastizität verlieren durch die beständigen Kontraktionen von Furcht um das, was sie umsorgte.
Dabei hegte sie – die Frau, die Mutter – dieses Leben zärtlich in ihren Armen, und oft war es die Sorge um das heranwachsende Leben der Kinder und ihres Clans, welches sie zu einer aufrichtigen Bedächtigkeit und Vorsicht mahnte, sodass sie das wilde freie Wesen vergaß, welches sie in Wirklichkeit war. Sie verwandelte sich dann im Lauf der Zeit zu einem domestizierten Wesen, dass die Regeln der Andern mehr akzeptierte als die Wahrheit, die in der Stille ihres Herzens lebte und dem sie sich ihnen unterwarf aus Anpassung und einem Bedürfnis nach Sicherheit, das sie bald mit Liebe verwechselte.
Sie liebte den einen Gefährten an ihrer Seite jeweils aufrichtig und treu und darin fiel es ihr, der Kraft der femininen Psyche, immer schwerer, sie in der Tiefe ihres Wesens zu erreichen, den Klang der eigenen Stimme wahrzunehmen und danach zu handeln. Oft würde sie handeln um der Liebe willen für den Andern und nicht mehr fühlen, was in ihrer eigenen Ursprungs Tiefe darauf wartete, geschöpft und erschaffen zu werden. So würdebegann sie, die Frau der Vergangenheit beginnen, jenen, die sich um sie sorgten, mehr Glauben zu schenken, als dem Ruf aus der Tiefe ihrer vermeintlich dunklen Seele.
„Du bist zu intensiv. Zu lebendig. Es ist gut, dass du zur Ruhe kommst“, würden ihre Freunde sagen, wenn ihre Unruhe und Drang zum Chaos überhandnahmen. „Du bist unlogisch, irrational – zu kompliziert – denk nicht so viel nach, sondern mach dich nützlich“, sagten die Anderen, wenn sie ihnen von ihren Visionen und Träumen erzählen wollte. „Chaotisch, sie bricht Naturgesetze … vielleicht ist gar verrückt?“, mutmaßten die Nächsten, wenn sie sich unruhig und nervös im Schlaf wälzte und träumte, sie würde fliegen oder durch wildes Gewässer schwimmen. „Du gehörst zu uns. Deine Träume werden sich auflösen. Du wirst sehen. Hab Geduld und warte noch ein bisschen“. So beruhigten sie jene, welche ihr das Gute wünschten in der Sicherheit ihrer Gemeinschaft. Wohl sah sie ihre Fürsorge und schämte sich insgeheim dafür, dass keine Zusicherung, kein Versprechen von Glück und Liebe und kein gut gemeinter Rat den Hunger stillen konnten, der sie aufschürfte und so zutiefst unruhig machte.
„Ich möchte nur, dass du glücklich bist“, sagte der Mann an ihrer Seite. ‚Ich möchte so gerne glücklich sein‘, dachte sie. „Ich bleibe bei dir und vertraue dir “, antworte sie dann. Es war das Versprechen mit dem sie ihre Seele an eine unsichtbare Kette binden ließ. Nur die Träume, die sie verfolgten von Zeiten, lange bevor sie sesshaft war, hielten ihre Seele wach, gefüllt mit dem Duft der weiten Wiesen und dem Sternenstaub der Nächte in der weiten endlosen Prärie. Die Wölfe riefen sie des Nachts verzweifelt und unermüdlich hinaus, dorthin wo sie unter dem Leuchten des großen Himmels die Weite des Universums wusste, und sie erinnerten sie: Du warst geboren um Eins zu sein – Damit. Dort draußen ist die Grenze von Diesseits und Jenseits. Die Wölfe forderten sie unermüdlich dazu auf, ihren Willen einzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. Sie riefen ihr warnend ihre Seele zurück ins Leben. Womit sie sich identifizierte, war eine Frage an ihre eigene Kraft. Wählte sie Sicherheit oder Lebendigkeit? Etwas hatte begonnen ihr den Weg der Überquerung des dünnen Spalts zwischen den Welten schwer zu machen und sie hörte die Warnzeichen der Müdigkeit und Resignation die sie nun immer öfters lähmte. Es wurde Zeit sich auf einen Weg zu machen, der viel von ihr verlangen würde. Aber so war es immer gewesen und so würde es immer sein: die Prüfungen der Seele zum reifen Aspiranten, zum verwirklichten Menschsein jenseits der Prägungen denen wir oft blind und ohne Bewusstsein folgen erfordert Mut und Ausdauer.
Der Pfad, zu dem es sie rief, brachte eine andere Art des Unterwegsseins, als die Frau es bisher kannte. Es war ein Weg in das Innere ihrer Seele begleitet von Wächtern und Toröffnern, die sich auf mystische Weise offenbarten. Der äußere Weg ging nicht immer synchron mit der inneren Navigation. Lange wartete sie und oft geduldig, um die Zeichen zu deuten für den nächsten Schritt. In dem sie ihrer Träume reifen ließ wuchs eine Kraft der Beharrlichkeit, bis sie jeweils zu verstehen lernte, wohin die weise Navigation der Seele sie als Nächstes führen sollte.
„Deine Psyche wird diese Reise nicht überleben. Du wirst verrückt werden“, sagte einer, der von ihr viel gelernt hatte in den letzten Jahren. „Du wirst zu einsam sein ohne den Rückhalt deiner Gemeinschaft. Keine hat diese Reise je ganz alleine angetreten“, sagte eine, von der sie geglaubt hatte, es wäre eine Schwester. „Bleib bei uns. Bleib bei uns. Verlass uns nicht …“, flüsterten die Vielen.
Nur die Wölfin wich nicht wieder von ihrer Seite und sorgte dafür, das Vertrauen und Instinkt sie bewahrten, um zu reifen und zu wachsen, auch als ihr Seelenkleid verloren war und die große Göttin sie hinausführte in die einsame Prärie, das Vertrauen und Instinkt sie bewahrten, um zu reifen und zu wachsen.
So sieht man sie vielerorts wandern. Manchmal mit Tieren und Kindern sprechend, mit den Sternen verbunden und eins mit ihrem Klang, lauscht sie den Gräsern am Wegesrand. In den Falten ihres dunklen Gesichtes tanzen Lachfunken von Tränenglanz und ihre Haut leuchtet umhüllt vom goldenen Glanz der Liebe selbst. Man weiß nie, ob man das Glück hat, ihr zu begegnen, und falls sie am Wegesrand steht, ist ungewiss, ob sie lacht oder gerade weint, denn die Freuden und Tränen sind ihrer Vieler wie die unzähligen Geschichten, die sie im Herzen mit sich trägt.
Wer sie ist?
Sie ist Du.
Sie ist das Eine ungeteilte Gesicht der Göttin auf der Suche nach sich selbst.
Klappentext:
So sieht man sie vielerorts wandern. Mit den Sternen verbunden lauscht sie den Gräsern am Wegesrand oder den Tieren und Kindern, denen sie begegnet. In ihrem dunklen Gesicht tanzen Lachfunken und Glanz von Tränen, und ihre Haut leuchtet vom goldenen Licht der Liebe selbst. Man weiß nie, ob man das Glück hat, ihr zu begegnen. Falls sie am Wegesrand steht, ist ungewiss, ob sie lacht oder weint, denn die Freuden und Tränen sind ihrer viele, wie auch die unzähligen Geschichten, die sie mit sich trägt.
Wer sie ist?
Sie ist du.
Sie ist das ungeteilte Gesicht der Göttin auf der Suche nach sich selbst.
Aus dem Buch:
Intro: Der Ruf der Seele
„Give thanks to those who are still going ‚first’. We are a singular organism and everyone is very important – irreplaceable in fact – but some of us literally serve as a scouts or skin, living on the edge, being the first ones to encounter new psychology, new perception, new ways of seeing and being. And just like skin, it is both extremely pleasurable, full of sensation and sometimes extremely dangerous ~ often the first thing that gets hurt or damaged
To survive at the surface of experience, one must be constantly dying and renewing themselves, constantly shedding from exposure to intense Light and the sometimes hard impacts of the Truth of what is out there. And just like skin, this type of person is often on the outside – in contact with the body and in need of connection to heart, mind, and community but because of their love of something more, they are never surrounded by the communities they are part of or were birthed from.
In some sense, one could see shamans in this way. We go to them and ask, „what am I actually touching? I know what I am seeing, but what is actually there were I able to reach out and touch it? There is a fractal nature here, where we are all this.“
– Kurd Hardesty
Sie hatte Kampfspuren in der Seele und Narben am Körper, als sie sich aufmachte das Leben erneut zu suchen, welches unschuldig und offen auf sie wartete. Ihre Herzensoffenheit über die Schönheit der menschlichen Existenz machte sie zu einem Menschen, der gerne weit in den Himmel blickte und sich tief verneigte vor der unendlichen Größe des unerforschten Raumes in dem sie sich geborgen wusste. Sie nahm sich in der Regel, was sie am tiefsten sättigte und hielt nichts von dem zurück, was ihre Gaben waren. Sie lachte gerne laut und weinte häufig lange, beides mit einer Großzügigkeit, die in das grenzenlose Vertrauen in das Gute des Lebens rührte. Sie war dem unwiderstehlichen Ruf nach Bewegung immer hörig gewesen, bereit alles hinter sich zu lassen, was sie oder den Andern in Erstarrung zu bringen drohte.
Wer aber ist sie? Sie ist der verdrängte und abgespaltene Aspekt der weiblichen Psyche, der in so vielen Frauen heute wie gestern danach hungert wieder in Vitalität und Lebensfreude sich selbst zu führen, neue Wege zu beschreiten und dabei Instinkt und Wesensnatur mit zu integrieren. Dies ist die Reise, zu der sie uns einlädt.
Sie hatte sich im Trug von Schein und Sicherheit lange genug angepasst an falsche Versprechen und dadurch ihr das ursprünglichstes Wesen enteignet von dem, wovon die göttlichen Urbilder aller Zeiten zu uns sprechen. Nämlich in Form der weisen Aalten Weisen, der Königin, die schwarze Göttin; Ishtar, Hekate, Kali oder Maria Magdalena, Sophia, Isis und die wilde Frau im Wald, die Mutter Baba Jaga. Sie ist die Kraft unserer Seele die uns erinnert: Es ist Zeit die verlorenen Anteile der weiblichen Psyche zurückzurufen.
Sie ist jene, die sich in innerer Sammlung und Rückbindung an die Kräfte der instinktiven Natur nicht fürchtet, und sie scheut sich nicht, lange Zeit alleine unterwegs zu sein. Wenn sie sich fürchtet, dann weiß sie, dass es ihr Los ist, ihrer Furcht ins Gesicht zu blicken, um auf der anderen Seite der Angst die Freiheit zu empfangen, und die Verkörperung der Liebe zu werden, nach der sie sich so sehr sehnt.
So ruft sie, die verborgene Kraft unserer Seele, jede Frau und rief seit Anbeginn der Zeit dazu, das Seelenkleid sich selbst zu erschaffen und immer neu in Form zu bringen und es dem Mann, dem Gefährten in neuer Weise darzubieten. Sie ruft auch ihn: Den kosmischen und irdischen Geliebten bei seinem wahren Namen, denn nur wenn er den Weg, den sie alleine geht, versteht und ehrt, kann sie ihm in neuer Weise Weggefährtin werden. Ihre Schätze wird sie dann vor ihm ausbreiten, welche die sie eingesammelt hat in der Spirale die sie nach innen zog, in das unbewohnten Territorium ihrer ungezähmten Seele und eine neue Frau wird einen Mann lieben, wie es die Liebe noch nicht gab auf Erden.
Als sie sich eines Tages einmal mehr aufmachte, wie schon so oft geschehen und immer wieder neu geschehen wird, um die Lebensquelle zu suchen aus der ihre Kräfte sich erneuerten, da behüteten die Wölfe ihren Schlaf und somit auch das Innerste ihrer Seele. Der Falke kreiste über ihr und wachte über ihren freien Geist. So zog sie in mannigfaltigen Formen übers Land, heilte, wo sie es vermochte und liebte ungezähmt und ohne Sorgen um den nächsten Tag. Stolz um die dicken Narben, die das Gehen auf der Erde in ihre Fußsohlen gebrannt hatte, beschränken sich ihre Ansprüche auf das Wenigste und ihre Verbundenheit zur Quelle der göttlichen Mutter nährte sie tief und köstlich.
Wenn sie aber sesshaft wurde für die Belange ihres Clans und die Bedürfnisse der Andern wichtiger waren als der Geschmack ihres eigenen Lebenshungers, wurde sie mitunter müde und kraftlos. Sie verweilte zu lange an einem einzigen Ort und wanderte nicht mehr hinaus in die Prärie. So schlief sie viele Nächte ohne die Sternenkraft des freien Himmels über ihr und vergaß dabei der kosmischen Stille Raum zu geben, in der die Stimme ihrer Seele sprach. Dann würde die Frau im Strom der Evolution ihr Seelenkleid zur Seite ablegen und für lange Zeit vergessen, woher sie einst gekommen war.
Ängstlichkeit und Sorgen verhärteten nun stattdessen ihr Gesicht. Der Körper würde ein Teil seiner Elastizität verlieren durch die beständigen Kontraktionen von Furcht um das, was sie umsorgte.
Dabei hegte sie – die Frau, die Mutter – dieses Leben zärtlich in ihren Armen, und oft war es die Sorge um das heranwachsende Leben der Kinder und ihres Clans, welches sie zu einer aufrichtigen Bedächtigkeit und Vorsicht mahnte, sodass sie das wilde freie Wesen vergaß, welches sie in Wirklichkeit war. Sie verwandelte sich dann im Lauf der Zeit zu einem domestizierten Wesen, dass die Regeln der Andern mehr akzeptierte als die Wahrheit, die in der Stille ihres Herzens lebte und dem sie sich ihnen unterwarf aus Anpassung und einem Bedürfnis nach Sicherheit, das sie bald mit Liebe verwechselte.
Sie liebte den einen Gefährten an ihrer Seite jeweils aufrichtig und treu und darin fiel es ihr, der Kraft der femininen Psyche, immer schwerer, sie in der Tiefe ihres Wesens zu erreichen, den Klang der eigenen Stimme wahrzunehmen und danach zu handeln. Oft würde sie handeln um der Liebe willen für den Andern und nicht mehr fühlen, was in ihrer eigenen Ursprungs Tiefe darauf wartete, geschöpft und erschaffen zu werden. So würdebegann sie, die Frau der Vergangenheit beginnen, jenen, die sich um sie sorgten, mehr Glauben zu schenken, als dem Ruf aus der Tiefe ihrer vermeintlich dunklen Seele.
„Du bist zu intensiv. Zu lebendig. Es ist gut, dass du zur Ruhe kommst“, würden ihre Freunde sagen, wenn ihre Unruhe und Drang zum Chaos überhandnahmen. „Du bist unlogisch, irrational – zu kompliziert – denk nicht so viel nach, sondern mach dich nützlich“, sagten die Anderen, wenn sie ihnen von ihren Visionen und Träumen erzählen wollte. „Chaotisch, sie bricht Naturgesetze … vielleicht ist gar verrückt?“, mutmaßten die Nächsten, wenn sie sich unruhig und nervös im Schlaf wälzte und träumte, sie würde fliegen oder durch wildes Gewässer schwimmen. „Du gehörst zu uns. Deine Träume werden sich auflösen. Du wirst sehen. Hab Geduld und warte noch ein bisschen“. So beruhigten sie jene, welche ihr das Gute wünschten in der Sicherheit ihrer Gemeinschaft. Wohl sah sie ihre Fürsorge und schämte sich insgeheim dafür, dass keine Zusicherung, kein Versprechen von Glück und Liebe und kein gut gemeinter Rat den Hunger stillen konnten, der sie aufschürfte und so zutiefst unruhig machte.
„Ich möchte nur, dass du glücklich bist“, sagte der Mann an ihrer Seite. ‚Ich möchte so gerne glücklich sein‘, dachte sie. „Ich bleibe bei dir und vertraue dir “, antworte sie dann. Es war das Versprechen mit dem sie ihre Seele an eine unsichtbare Kette binden ließ. Nur die Träume, die sie verfolgten von Zeiten, lange bevor sie sesshaft war, hielten ihre Seele wach, gefüllt mit dem Duft der weiten Wiesen und dem Sternenstaub der Nächte in der weiten endlosen Prärie. Die Wölfe riefen sie des Nachts verzweifelt und unermüdlich hinaus, dorthin wo sie unter dem Leuchten des großen Himmels die Weite des Universums wusste, und sie erinnerten sie: Du warst geboren um Eins zu sein – Damit. Dort draußen ist die Grenze von Diesseits und Jenseits. Die Wölfe forderten sie unermüdlich dazu auf, ihren Willen einzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. Sie riefen ihr warnend ihre Seele zurück ins Leben. Womit sie sich identifizierte, war eine Frage an ihre eigene Kraft. Wählte sie Sicherheit oder Lebendigkeit? Etwas hatte begonnen ihr den Weg der Überquerung des dünnen Spalts zwischen den Welten schwer zu machen und sie hörte die Warnzeichen der Müdigkeit und Resignation die sie nun immer öfters lähmte. Es wurde Zeit sich auf einen Weg zu machen, der viel von ihr verlangen würde. Aber so war es immer gewesen und so würde es immer sein: die Prüfungen der Seele zum reifen Aspiranten, zum verwirklichten Menschsein jenseits der Prägungen denen wir oft blind und ohne Bewusstsein folgen erfordert Mut und Ausdauer.
Der Pfad, zu dem es sie rief, brachte eine andere Art des Unterwegsseins, als die Frau es bisher kannte. Es war ein Weg in das Innere ihrer Seele begleitet von Wächtern und Toröffnern, die sich auf mystische Weise offenbarten. Der äußere Weg ging nicht immer synchron mit der inneren Navigation. Lange wartete sie und oft geduldig, um die Zeichen zu deuten für den nächsten Schritt. In dem sie ihrer Träume reifen ließ wuchs eine Kraft der Beharrlichkeit, bis sie jeweils zu verstehen lernte, wohin die weise Navigation der Seele sie als Nächstes führen sollte.
„Deine Psyche wird diese Reise nicht überleben. Du wirst verrückt werden“, sagte einer, der von ihr viel gelernt hatte in den letzten Jahren. „Du wirst zu einsam sein ohne den Rückhalt deiner Gemeinschaft. Keine hat diese Reise je ganz alleine angetreten“, sagte eine, von der sie geglaubt hatte, es wäre eine Schwester. „Bleib bei uns. Bleib bei uns. Verlass uns nicht …“, flüsterten die Vielen.
Nur die Wölfin wich nicht wieder von ihrer Seite und sorgte dafür, das Vertrauen und Instinkt sie bewahrten, um zu reifen und zu wachsen, auch als ihr Seelenkleid verloren war und die große Göttin sie hinausführte in die einsame Prärie, das Vertrauen und Instinkt sie bewahrten, um zu reifen und zu wachsen.
So sieht man sie vielerorts wandern. Manchmal mit Tieren und Kindern sprechend, mit den Sternen verbunden und eins mit ihrem Klang, lauscht sie den Gräsern am Wegesrand. In den Falten ihres dunklen Gesichtes tanzen Lachfunken von Tränenglanz und ihre Haut leuchtet umhüllt vom goldenen Glanz der Liebe selbst. Man weiß nie, ob man das Glück hat, ihr zu begegnen, und falls sie am Wegesrand steht, ist ungewiss, ob sie lacht oder gerade weint, denn die Freuden und Tränen sind ihrer Vieler wie die unzähligen Geschichten, die sie im Herzen mit sich trägt.
Wer sie ist?
Sie ist Du.
Sie ist das Eine ungeteilte Gesicht der Göttin auf der Suche nach sich selbst.